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Im Winter
 Der Acker leuchtet weiß und kalt.
 Der Himmel ist einsam und ungeheuer.
 Dohlen kreisen über dem Weiher
 Und Jäger steigen nieder vom Wald.
 
 Ein Schweigen in schwarzen Wipfeln wohnt.
 Ein Feuerschein huscht aus den Hütten.
 Bisweilen schellt sehr fern ein Schlitten
 Und langsam steigt der graue Mond.
 
 Ein Wild verblutet sanft am Rain
 Und Raben plätschern in blutigen Gossen.
 Das Rohr bebt gelb und aufgeschossen.
 Frost, Rauch, ein Schritt im leeren Hain.
 
 Georg Trakl
 (1887-1914)
 
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