| 
Der Baum auf dem Friedhof
 Unverwüstbar.
 Uralte,
 einzigartige Schönheit.
 Verwünscht,
 Verurteilt,
 Fäulnis-Initiator.
 Lebendige,
 degradierende Worte Unwissender
 verletzen.
 Todesstoss menschlicher Ignoranz.
 Überlebte
 Generationen,
 was Geschichte schrieb.
 Und doch bewundert
 ob der Fülle
 der Emotionen.
 Tief im Dunkel
 blutend-sehnenden Herzens
 nach Erfüllung
 ewig suchend
 was der Kreis der
 Zeiten verspricht,
 erfüllt,
 und rigoros
 wieder auslöscht.
 
 Immer wieder sterbend
 stets wiedergeboren
 Erneuerung und Verfall.
 Schutz.
 Vögel die Hymnen singen.
 Duftendes Mahnmal.
 Leben versprechend
 in jedem Frühling.
 Schlafende Körper bewachen
 Auferstehung.
 Erhoffen.
 Seelen wispern
 mit jedem Windhauch.
 
 Blutbuche
 an stiller Stätte
 in uralter Erinnerung schwelgend.
 Wo der Körper
 meines Kindes
 Ruhe gefunden.
 Jung noch
 und doch gegangen
 ~ fast schon ein Jahr.
 Erfüllung im Schöpfer.
 
 Der Kreis hat sich
 geschlossen.
 
 Baum
 unter dessen
 Blätterzelt
 meine Seele weint
 und wo mein Herz
 ob heiterer Erinnerung
 lächelt.
 
 Er lebt.
 In einsamer,
 tröstlicher Wacht.
 
 [18. Januar 2004]
 © Copyright Roswita Johanna Briffa
 |